Published on 04/29/2024
Turnierbericht vom NRG St. Paul
By Carsten Haese, Nathan Long, and Justin Hovdenes
This Article from: Justin Hovdenes
Translated by Simon Matthee
Cranial Translation
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Der Geist von St. Paul?
Wie üblich könnt ihr uns eure Magic-Regelfragen per Tweet an @CranialTweet oder per E-Mail an moko@cranialinsertion.com schicken.
10K Modern
An diesem Turnier nahmen 237 Personen teil, die neun Runden spielten, gefolgt von der Top 8, die hier zu finden ist. Für das Hauptevent arbeiteten zehn Judges und weitere zwei Judges betreuten die Nebenevents.
Neben der Position als Head Judge gab es ein vierköpfiges Deckcheck-Team und die anderen fünf Judges übernahmen alle weiteren logistischen Aufgaben. Meine Aufgabe war das Abwickeln des Rundenendes: ich musste verifizieren, dass alle Ergebnisse von fertigen Matches eingetragen wurden, den Head Judge über fehlende Ergebnisse informieren und gegen Ende der Runde Judges zu noch laufenden Matches schicken, damit diese Matches möglichst schnell abgeschlossen werden konnten. Das Gesamtziel ist, die Zeit zwischen den Runden so gering wie möglich zu halten.
An diesem Tag wurden mir wesentlich mehr Fragen gestellt, da ich am Sonntag im Deckcheck-Team gearbeitet habe.
Q: Judge, ich habe aus Versehen begonnen eine Karte zu ziehen, obwohl es der erste Zug der Partie ist. Die Karte hat meine anderen Handkarten noch nicht berührt, aber ich konnte sehen, welche Karte es ist. Was machen wir?
A: Da die Karte noch keinen Kontakt mit den Handkarten hatte, fällt dieser Regelverstoß unter "Game Play Error—Looking at Extra Cards". Der betreffende Spieler erhält eine Verwarnung und die fragliche Karte wird in den unbekannten Teil der Bibliothek gemischt (was zu Partiebeginn vermutlich der gesamten Bibliothek entspricht).
Q: Judge, mein Gegner kontrolliert Den Einen Ring, auf dem noch keine Bürdemarken liegen. Zieht er eine Karte, wenn er Den Einen Ring tappt und ich als Reaktion Den Einen Ring mit einer Leylinien-Verbannung aus dem Spiel nehme?
A: Der Gegner zieht keine Karte.
Die Leylinien-Verbannung und ihre "Ins Spiel kommen"-Fähigkeit werden vor der aktivierten Fähigkeit Des Einen Rings verrechnet. Das ist für diese Fähigkeit erstmal kein Problem, weil eine Fähigkeit auf dem Stapel unabhängig von ihrer Quelle ist. Die erste Anweisung der Fähigkeit kann nicht ausgeführt werden, da Der Eine Ring nicht mehr existiert. Die zweite Anweisung will nichts mit Dem Einen Ring machen, sondern braucht nur Informationen über ihn (nämlich wie viele Bürdemarken darauf liegen); sie greift daher auf die letzten bekannten Informationen Des Einen Rings zurück. Als Der Eine Ring zuletzt im Spiel war, hatte er keine Bürdemarken, daher ist die Anzahl der Karten, die der Gegner zieht, null.
Q: Judge, meine Gegnerin hat alle ihre Länder für Landschaftswechsel geopfert und dann sechs Gebirge und Valakut, die geschmolzene Zinne, ins Spiel gebracht. Bevor die ausgelösten Fähigkeiten verrechnet werden, aktiviere ich die Blutzoll-Fähigkeit von Boseiju dem Fortdauernden und zerstöre eines der sechs Gebirge. Meine Gegnerin findet kein Ersatzland. Fügt Valakut immer noch 18 Schadenspunkte zu oder wird der Schaden weniger?
A: Valakut fügt nur noch 3 Schadenspunkte zu.
Valakuts Fähigkeit hat ein einschreitendes "falls"; das bedeutet, dass die Bedingung ("falls du mindestens fünf andere Gebirge kontrollierst") nicht nur erfüllt sein muss, wenn die Fähigkeit ausgelöst wird, sondern auch, wenn sie verrechnet werden soll. Ist letzteres nicht der Fall, wird die Fähigkeit nicht verrechnet.
In diesem Szenario kommt Valakut zeitgleich mit sechs Gebirgen ins Spiel und die Fähigkeit wird sechsmal ausgelöst, da jedes Gebirge fünf andere Gebirge sieht. Als nächstes legt die Gegnerin diese Fähigkeiten auf den Stapel und bestimmt Ziele. Bevor eine dieser Fähigkeiten verrechnet wird, zerstört Boseiju eines der Gebirge und die Gegnerin findet keinen Ersatz. Wenn anschließend die sechs Fähigkeiten verrechnet werden, überprüft jede einzelne, ob die Gegnerin noch fünf andere Gebirge kontrolliert; für fünf dieser Fähigkeiten trifft das nicht mehr zu und diese Fähigkeiten werden nicht verrechnet. Eine einzige Fähigkeit – nämlich die, die zum zerstörten Gebirge gehört – sieht noch fünf andere Gebirge; diese Fähigkeit wird verrechnet und Valakut fügt dem entsprechenden Ziel 3 Schadenspunkte zu.
Falls die Gegnerin ein Land mit dem Standardlandtyp Gebirge gefunden hätte, z. B. die Dampfschlote, würden alle sechs Fähigkeiten verrechnet werden, da es nicht darauf ankommt, dass die fünf anderen Gebirge die gleichen sind wie beim Auslösen.
Q: Ich habe gerade Lavasporenstiefel an meinen Tintenmotten-Nexus angelegt. Bleibt der Nexus ausgerüstet, wenn ich den Zug abgebe und der Nexus aufhört eine Kreatur zu sein?
A: Eine Ausrüstung kann nur an eine Kreatur angelegt sein. Wenn der Tintenmotten-Nexus aufhört eine Kreatur zu sein, werden die Lavasporenstiefel als zustandsbasierte Aktion vom Nexus gelöst. Dies geschieht während des Aufräumsegments, nachdem der Effekt des Nexus geendet hat.
Ich lebe für solche Fragen.
A: Wir tun gar nichts. Zu Beginn der Partie wurden ein gültiges Deck und ein gültiges Sideboard präsentiert (mit 61 bzw. 14 Karten). Beim Sideboarden kann eine beliebige Anzahl Karten aus dem Sideboard ins Deck getan werden und eine beliebige Anzahl Karten kann aus dem Deck ins Sideboard verschoben werden, solange die Mindestgröße des Decks (60 Karten) und die Obergrenze des Sideboards (15 Karten) eingehalten werden; der Tausch muss nicht 1:1 sein. Da es keinen Regelverstoß gab, gibt es keine Strafe und es wird nichts unternommen, um die Situation zu ändern. Die Lebendige Brücke kann mit Karns Fähigkeit nicht gefunden werden, wohl aber eine beliebige andere Artefaktkarte im Sideboard.
Q: Judge, mein Gegner hat gerade einen Stadtplanierer aus seiner Hand gewirkt und für die ausgelöste Fähigkeit eine meiner Kreaturen als Ziel bestimmt. Kann ich diese Kreatur mit Segen des Apostels retten, obwohl die Fähigkeit selbst kein Artefakt ist?
A: Segen des Apostels bzw. Schutz vor Artefakten bewahrt die Kreatur vor dem Stadtplanierer.
Schutz vor Artefakten bedeutet unter anderem, dass das geschützte Permanent nicht das Ziel von Artefaktzaubersprüchen, sowie von Fähigkeiten aus Artefaktquellen sein kann. Als Artefaktquelle zählt jedes Objekt in irgendeiner Spielzone, das den Kartentyp "Artefakt" hat. Die Fähigkeit des Stadtplanierers hat als Quelle eben diesen Stadtplanierer-Zauberspruch auf dem Stapel, also hat ihre Quelle den Kartentyp "Artefakt" und Schutz vor Artefakten hilft dagegen.
Q: Judge! Meine Gegnerin kontrolliert eine Laube der Dryaden. Hört die Laube auf eine Kreatur zu sein, wenn ich einen Blutmond ins Spiel bringe?
A: Der Blutmond macht aus allen Nichtstandardländern Gebirge. Dies überschreibt alle anderen Ländertypen und alle Fähigkeiten, die diese Länder haben, aber es ändert nichts an den Namen, den Übertypen, den Kartentypen und den anderen Untertypen jener Länder. Im Falle der Laube der Dryaden wird ihr Landtyp, "Wald", durch "Gebirge" überschrieben und ihre normale Fähigkeit ("
: Erzeuge 
") wird durch die mit Gebirgen assoziierte Fähigkeit überschrieben (": Erzeuge 
"). Die Laube der Dryaden behält ihren Namen und sie ist weiterhin eine 1/1 Dryade-Kreatur.Q: Judge, mein Gegner wirkt gerade einen Gebietstreuen Kavu und seine Domäne beträgt 4. Kann ich den Kavu mit Strenge Schelte neutralisieren?
A: Nein; auf dem Stapel ist der Gebietstreue Kavu 4/4.
Fähigkeiten funktionieren in der Regel nur, solange die entsprechende Karte im Spiel ist, aber wie immer bei Magic gibt es Ausnahmen. Zum einen gibt es Fähigkeiten, die nur in anderen Spielzonen funktionieren können; diese Fähigkeiten funktionieren dann in der entsprechenden Zone. Die Fähigkeit des Gebietstreuen Kavus funktioniert im Spiel problemlos, also greift diese Ausnahme nicht. Die Fähigkeit ist aber eine eigenschaftendefinierende Fähigkeit, und solche Fähigkeiten funktionieren in allen Spielzonen. Wenn eine Kreaturenkarte */* als Stärke und Widerstandskraft hat, stehen die Chancen sehr gut, dass sie eine eigenschaftendefinierende Fähigkeit hat, welche die Werte der beiden Eigenschaften definiert. Der Kavu ist also in allen Spielzonen so groß wie die Anzahl an Standardlandtypen, die sein Beherrscher kontrolliert.
Kreaturenkarten mit Stärke und Widerstandskraft 0/0 – zum Beispiel der Nachtheuler oder die Wilde Hydra – haben dagegen keine eigenschaftendefinierenden Fähigkeiten; sie können im Spiel höhere Werte haben, aber auf dem Stapel oder im Friedhof sind ihre Werte immer 0/0.
Q: Judge, ich habe gerade mit einem Gebietstreuen Kavu angegriffen und den "Abwerfen und Ziehen"-Modus bestimmt. Meine Gegnerin reagiert darauf und wirkt Ork-Bogenschützen. Kann ich den bestimmten Modus noch ändern? Kann ich mich entscheiden, keine Karte abzuwerfen und somit auch keine Karte zu ziehen?
A: Du kannst den Modus nicht neu bestimmen, du musst eine Karte abwerfen, falls möglich, und du musst dann ggf. eine Karte ziehen.
Der Modus eines Zauberspruchs oder einer Fähigkeit wird bestimmt, wenn das Objekt auf den Stapel gelegt wird, und kann sich danach nicht mehr ändern. Weder das Abwerfen noch das Kartenziehen sind optional, also musst du die Anweisungen ausführen.
Q: Judge! Mein Gegner kontrolliert einen Dauthi-Leerenwanderer; kann ich mit einer Fallaji-Archäologin eine Karte auf meine Hand zurückbringen, obwohl die Karten alle ins Exil geschickt werden?
A: Ja.
Es mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber "auf diese Weise gemillte Karten" meint nicht "auf diese Weise auf deinen Friedhof gelegte Karten", sondern "Karten, für die du gerade die Handlung 'millen' ausgeführt hast". Die Karten wurden sehr wohl gemillt, auch wenn sie nicht wie gewöhnlich auf den Friedhof gelegt wurden. Da sie außerdem ins Exil, also eine öffentliche Zone, gelegt wurden, kann die Fähigkeit der Fallaji-Archäologin diese Karten finden und eine davon auf die Hand bringen.
Q: Hey Judge. Ich weiß, dass Zabaz die Glimmerwespe die Marken erhöht, die Baustein-Kreaturen weitergeben, wenn sie sterben. Erhöht Zabaz auch die Marken, mit denen die Baustein-Kreaturen ins Spiel kommen?
A: Nein.
Zabaz' Fähigkeit beginnt mit "Falls durch eine ausgelöste Bausteine-Fähigkeit". Das Schlüsselwort Bausteine repräsentiert zwei Fähigkeiten: eine statische Fähigkeit, die einen Ersatzeffekt erzeugt, durch den die Kreatur mit +1/+1-Marken ins Spiel kommt; und eine ausgelöste Fähigkeit, die beim Tod der Kreatur ihre Marken weitervererbt. Da nur die zweite Fähigkeit eine ausgelöste Fähigkeit ist, verbessert Zabaz nur diesen Aspekt von Bausteine.
5K Legacy
An diesem Turnier nahmen 177 Personen teil, die acht Runden spielten, gefolgt von der Top 8, die hier zu finden ist. Für das Hauptevent arbeiteten neun Judges und weitere zwei Judges betreuten die Nebenevents.
Dieses Turnier hatte ebenfalls ein vierköpfiges Deckcheck-Team, zu dem auch ich gehörte. Unser Ziel war, jede Runde mindestens drei Deckchecks durchzuführen (also sechs Decks zu kontrollieren). Meistens haben wir zwei Deckchecks zu Rundenbeginn gemacht und einen in der Rundenmitte; für letztere mussten wir also beachten, dass die Spieler bereits ein oder zwei Partien gespielt hatten und gesideboardet wurde. Die Turnierregeln geben vor, dass über den gesamten Turnierverlauf mindestens 10 % aller Decks kontrolliert werden sollten; wenn ein Deck mehrmals kontrolliert wird, macht das nichts.
Q: Judge! Ich habe einen Seelenlosen Kerkermeister im Spiel, um die Pläne meiner Gegnerin zu verlangsamen. Kann ich den Kerkermeister für einen Goblin-Ingenieur opfern und einen Schleifstein aus meinem Friedhof ins Spiel bringen?
A: Das geht. Die aktivierte Fähigkeit des Goblin-Ingenieurs hat als Teil ihrer Kosten das Opfern eines Artefakts. Die Kosten werden beim Aktivieren der Fähigkeit bezahlt – lange, bevor sie verrechnet wird und ihre Anweisungen ausgeführt werden. Da der Seelenlose Kerkermeister bereits das Spiel verlassen hat, wenn du den Schleifstein ins Spiel bringen sollst, gibt es kein Problem.
Q: Judge! Ich habe einen Seelenlosen Kerkermeister im Spiel, um die Pläne meiner Gegnerin zu verlangsamen. Kann ich den Kerkermeister für einen Goblinschweißmeister opfern und einen Diener des Malers aus meinem Friedhof ins Spiel bringen?
A: Das geht nicht. Der "Austausch" des Goblinschweißmeisters passiert gleichzeitig. Wenn du die beiden Anweisungen gleichzeitig ausführen sollst, wird geschaut, ob und wie existierende Effekte das anstehende Ereignis verändern. Bevor du die Anweisungen ausführst, befindet sich der Seelenlose Kerkermeister noch im Spiel und der Effekt seiner Fähigkeit verhindert, dass du den Diener des Malers durch eine der Anweisungen ins Spiel bringst. Umgekehrt hindert dich nichts daran, den Kerkermeister zu opfern, also verlierst du deine Kreatur, bringst aber keinen Ersatz aus deinem Friedhof ins Spiel.
Hoffentlich führt meine Antwort nicht
zu einem Gewalttätigen Ausbruch.
zu einem Gewalttätigen Ausbruch.
A: Beide Fähigkeiten werden durch dasselbe Ereignis ausgelöst, aber sie werden in Zugreihenfolge auf den Stapel gelegt. Da es aktuell dein Zug ist, legst zuerst du die Fähigkeit des Gegengewichts auf den Stapel und dann legt dein Gegner die Kaskade-Fähigkeit auf den Stapel. Die Kaskade-Fähigkeit wird zuerst verrechnet und dein Gegner findet und wirkt Donnernde Hufschläge, wodurch erneut die Fähigkeit des Gegengewichts ausgelöst wird. Diese Fähigkeit wird als nächstes verrechnet und falls du ein Land oder eine andere Karte mit Manabetrag 0 aufdeckst, neutralisierst du die Donnernden Hufschläge; ansonsten werden als nächstes die Donnernden Hufschläge verrechnet. Danach ist die andere Fähigkeit des Gegengewichts an der Reihe. Falls du eine Karte mit Manabetrag 3 aufdeckst, neutralisierst du den Gewalttätigen Ausbruch; ansonsten wird dieser verrechnet.
Q: Judge! Meine Gegnerin ist gerade am Zug und hat durch Den Einen Ring Schutz vor allem. Sie kontrolliert keine Kreaturen und ich kontrolliere Ork-Bogenschützen und eine Ork-Armee mit einer +1/+1-Marke darauf. Meine Gegnerin tappt Den Einen Ring und zieht eine Karte, wodurch die Fähigkeit meiner Ork-Bogenschützen ausgelöst wird und ich ein Ziel dafür bestimmen muss. Erhält die Ork-Armee rechtzeitig eine +1/+1-Marke um zu überleben, wenn ich sie als Ziel bestimme?
A: Die Armee überlebt. Eine Kreatur, der Schaden zugefügt wird, stirbt nicht sofort, sondern erst, wenn zustandsbasierte Aktionen ausgeführt werden. In diesem Szenario geschieht das, nachdem die Fähigkeit der Ork-Bogenschützen vollständig verrechnet wurde; die Bogenschützen fügen der Armee 1 Schadenspunkt zu und legen dann eine +1/+1-Marke auf sie. Wenn anschließend zustandsbasierte Aktionen überprüft werden, ist die Armee eine 2/2-Kreatur mit 1 Schadenspunkt. Das ist kein tödlicher Schaden und die Armee wird nicht zerstört.
Q: Während eines Deckchecks stellten wir fest, dass auf einer Deckliste vier Exemplare des Basaltmonolithen standen und kein Exemplar von Ugin dem Unergründlichen; das Deck dazu enthielt aber drei Kopien des Basaltmonolithen und einen Ugin. Beim Gespräch mit dem Spieler wurde klar, dass er dachte, die eingereichte Deckliste entspräche dem tatsächlich gespielten Deck, und dass dieses Deck wiedergibt, was er spielen will. Somit war das Deck korrekt, aber nicht die Deckliste. Welcher Regelverstoß liegt vor, welche Strafe sollten wir vergeben und wie sollten wir den Widerspruch lösen?
A: Der Verstoß fällt unter "Tournament Error—Decklist Problem"; die zugehörige Strafe ist ein Game Loss und wir passen die Deckliste an das Deck an, das der Spieler tatsächlich spielen will.
Q: Während eines Deckchecks stellten wir fest, dass auf einer Deckliste keine Sümpfe für das Deck standen, aber ein Sumpf für das Sideboard; insgesamt waren 60 Karten für das Deck angegeben und 15 für das Sideboard. Im kontrollierten Deck waren hingegen 61 Karten – darunter ein Sumpf — und im Sideboard waren 15 Karten, darunter der erwartete Sumpf. Beim Gespräch mit dem Spieler wurde klar, dass er den Sumpf im Deck nicht spielen wollte. Einige Zeit vor dem Turnier hatte er noch überlegt, einen Sumpf zu spielen, sich aber dagegen entschieden und ein Nichtstandardland ins Deck gepackt; dabei musste er wohl vergessen haben, den Sumpf tatsächlich aus dem Deck zu nehmen. Somit war die Deckliste korrekt, aber nicht das Deck. Welcher Regelverstoß liegt vor, welche Strafe sollten wir vergeben und wie sollten wir den Widerspruch lösen?
A: Der Verstoß fällt unter "Tournament Error—Deck Problem"; die zugehörige Strafe ist eine Verwarnung und wir passen das Deck an die Deckliste an. Der Spieler entfernt also den Sumpf aus seinem Deck (und sollte ihn getrennt von Deck und Sideboard aufbewahren).
Q: Während eines Deckchecks stellten wir fest, dass ein Deck zwölf Karten mit jeweils drei Kartenhüllen enthielt; der Rest des Decks hatte nur zwei Kartenhüllen. Die entsprechenden Karten gehörten alle zum Deck selbst und setzten sich aus vier Exemplaren einer Karte, vier Exemplaren einer zweiten Karte, zwei Exemplaren einer Karte, die nur zweimal gespielt wurde, und zwei einzelnen Karten, die jeweils nur einmal gespielt wurden, zusammen; unter den Karten waren Länder, andere Permanente und Spontanzauber bzw. Hexereien. Es war möglich, diese Karten vom Rest des Decks zu unterscheiden, wenn sie oben lagen oder während das Deck gemischt wurde. Nach unserer Untersuchung kamen wir zu dem Schluss, dass der Spieler sich des Problems nicht bewusst war. Welcher Regelverstoß liegt vor, welche Strafe sollten wir vergeben und wie sollten wir das Problem beheben?
A: Der Verstoß fällt unter "Tournament Error—Marked Cards" und die zugehörige Strafe ist eine Verwarnung. Wir ließen den Spieler die dritte Hülle jeder der zwölf Karten entfernen und damit das Match weiterspielen. Nach dem Match konnte er allen Karten eine dritte Hülle verpassen, wenn er wollte; aus Zeitgründen war dies während des Matches nicht möglich.
Q: Nach einem Match kam ein Spieler mit dieser Frage zu mir: "Während unseres Matches hat mein Gegner ***. Mir war nicht wohl dabei, aber ich wollte nicht als Idiot rüberkommen oder ihn beschämen und habe ihn deshalb nicht darauf angesprochen. Was sollte ich in solchen Situationen tun?"
Um die Anonymität der Spieler zu bewahren, sage ich zum geschilderten Verhalten nur, dass es etwas unhygienisch war und von einigen Personen sicherlich als eklig oder abstoßend empfunden werden kann, aber noch nicht die Grenze des unsportlichen Verhaltens erreicht hatte.
A: Zunächst können Spieler ihre Fragen außer Hörreichweite des Tisches stellen, damit ihre Gegner nicht wissen, was besprochen wird. Sie können sogar eine Handkarte oder dergleichen mitnehmen, damit es den Anschein hat, die Frage würde zu dieser Karte gestellt.
Spieler sollten ihre Gegner bei solchen Problemen besser nicht direkt ansprechen. Im schlimmsten Fall haben wir dann zwei Spieler, die wütend aufeinander sind, aber noch ein Match gegeneinander spielen müssen. Falls ein Judge das Verhalten anspricht, sind die Spieler nur auf ihn wütend und nicht aufeinander.
Solche Situationen können heikel sein und es ist keine Schande, als zuständiger Judge den Head Judge mit einzubeziehen, bevor man etwas unternimmt. Ich schlage vor, die "Frage" zu beantworten und danach am Tisch zu bleiben und das Match zu beobachten; dieses Verhalten ist auch bei echten Fragen gut, da die gestellte Frage häufig ein weiteres Mal direkt am Tisch beantwortet werden muss, sodass dieses Verhalten nicht besonders auffällig ist. Falls sich das problematische Verhalten wiederholt, kann man den Spieler um ein kurzes Gespräch bitten und ihn unter vier Augen fragen, ob er eine kurze Pause braucht, um die Toiletten aufzusuchen. Dabei sollte man ihn auch erinnern, dass es für solche Unterbrechungen immer einen Zeitausgleich gibt, sodass den Spielern kein Nachteil im laufenden Match entsteht.
Ich möchte den beiden Head Judges, Rob und Elijah, sowie dem Rest des Judge-Teams danken, den Leuten von NRG und besonders Josh für seine Gastfreundlichkeit während des Wochenendes. Das Event hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, euch alle bald wiederzusehen.
- Justin Hovdenes AKA Hovey
Level 2 Magic Judge
Rapid City, SD
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